12.12.2014 -20.01.2015

Max Hari - SOLFERINO

DO 11.12.2014, 19.00 Uhr
Eröffnung

DO 18.12.2014, 19.00 Uhr
Max Hari im Gespräch mit Lukas Gloor, Konservator der Sammlung E.G. Bührle, Zürich, über Möglichkeiten und Grenzen bei der Darstellung des Grauens in der bildenden Kunst – ausgehend von Henry Dunants literarischer Schilderung der Schlacht bei Solferino und Edouard Castres' Bourbaki-Panorama.

SA 10.01.2015, 16.00 Uhr / SO 11.01.2015, 13.00 Uhr / DO 15.01.2015, 19.00 Uhr
In gemeinsamen Führungen durch das Bourbaki Museum und die Ausstellung Solferino in der Kunsthalle Luzern wird die künstlerische Verarbeitung von Humanität - heute und damals - erkundet. Durch die Räume begleiten uns Donata Krethlow (Historikerin Bourbaki Panorama) / Marco Stoffel (Kurator der Ausstellung Menschlichkeit im Bourbaki Gebäude) und der Künstler Max Hari. Spezialeintritt Bourbaki Panorama: CHF 10.- (Gratiseintritt mit Schweizer Museumspass/Raiffeisen Karte). Der Eintritt in die Kunsthalle ist wie immer kostenlos.

MI 14.01.2015, 20.30 Uhr
Das Stimmorchester Luzern mit Sebastian Strinning interagieren mit den Werken von Max Hari.

über die ausstellung

Das Ausstellungsprojekt SOLFERINO setzt sich mit den Schrecken des Krieges und dem humanitären Gedankengut von Henry Dunant auseinander. Angeregt wurde die Idee der künstlerischen Umsetzung durch das sich im selben Gebäude wie die Kunsthalle befindende Panoramarundbild, welches den Übertritt der französischen Bourbaki-Armee in Les Verrières/NE während des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) darstellt. Das Panoramabild, gemalt von Edouard Castres (1838-1902), gilt als Sinnbild für die humanitäre Schweiz und die Arbeit des damals noch jungen Schweizerischen Roten Kreuzes.

Der Künstler Max Hari nimmt dieses Symbol der Menschlichkeit zum Anlass für eine eigene künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik. Er schafft eine frei im Raum stehende, sich über mehrere Meter erstreckende Panoramaskulptur (es handelt sich dabei, entsprechend der halbelliptischen Form des Raumes, nicht um ein 360°-Panorama wie beim Bourbaki-Rundbild, aber um ein Werk, das in der Länge und Tiefe die gesamte Ausstellungsfläche der Kunsthalle einnimmt). Die freistehende Wand bildet dabei eine konvexe Gegenbewegung zur konkaven Rundung des Raumes und erzeugt so eine räumliche Spannung.

Ein weiterer Unterschied zum klassischen Panoramabild ergibt sich durch die Dualität der Raumskulptur: Die Rückwand, normalerweise unbearbeitetes Trägermaterial, ist mit einem Holzschnitt ausgestattet. Als Grundlage für die Bildfindung der in schwarzen Grund geschnittenen Zeichnungen diente Max Hari die Publikation „Eine Erinnerung an Solferino“ von Henry Dunant, welche die Schrecken des Krieges schildert, die Dunant nach der Schlacht von Solferino dort antraf und die Idee zur Gründung des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz auslöste.

Betritt der Besucher die Innenseite der Panoramaskulptur präsentiert sich das eigentliche Panoramabild in Form einer umfassenden Malerei. Nicht nur die künstlerische Technik ist im Vergleich zur Aussenwand eine andere, sondern auch die Thematik. Sie verhandelt den Gedanken der Humanität mit dem sich Dunant in der Folge seines Kriegserlebnisses beschäftigte. Das zweideutige/zweiseitige Panorama wird ergänzt durch kleinformatige Vorstudien des Künstlers, die sich inhaltlich an Dunants Text und formal zum Teil am Bourbaki Rundbild orientieren. Im Gegensatz zu den zusammenhängenden Panoramabildern isolieren die Einzelstudien gezielt Details aus dem Kontext. Der freie Duktus des Künstlers lässt Raum für eigene Interpretationen zum stets aktuellen, aber diffusen Begriff der Humanität.

Gemäss der Schlüsselrolle, die Henry Dunant innerhalb der Ausstellung inne hat, wird dem Gründer des Roten Kreuzes der Kabinettraum im Untergeschoss der Kunsthalle gewidmet: Zu sehen sind dort wenig bekannte Zeichnungen, die einen künstlerischen Aspekt der Persönlichkeit Dunant beleuchten. Die Diagramme („Chronologisches Diagramm einiger Prophezeiungen der Heiligen Schriften durch einen Schweizer Christen“) zeigen Dunants Auseinandersetzung mit den biblischen Propheten und verdeutlichen sein apokalyptisches, auf christlicher Mystik beruhendes Weltbild. Dabei verbindet sich die biblische-prophetische Dimension mit dem politischen, gesellschaftlichen, humanitären Blick auf die Weltereignisse.

Die Ausstellung bildet den Prolog zu den Themenmonaten Menschlichkeit, die von Januar bis Mai das Bourbaki-Gebäude durch diverse Veranstaltungen prägen werden.

ausstellungskarte

Max Hari - SOLFERINO

presseinformation

für die unterstützung danken wir