GRÜSSE AUS DEN ATELIERS

Die Kunsthalle Luzern lanciert mit den Projekt ATELIERTAGE LUZERN ein Aktionswochenende (SA 18.11.2023 & SO 19.11.2023), an welchem die Arbeitsstätten der Kunstschaffenden in Luzern und Agglomeration für ein interessiertes Publikum geöffnet werden. Mehr Informationen auf: www.ateliertage-luzern.ch

Im gleichen Atemzug findet in den Ausstellungsräumlichkeiten der Kunsthalle Luzern eine Gruppenausstellung zur Thematik der Ateliers statt. Unter dem Titel «Grüsse aus den Ateliers» wurden vier regionale Ateliergemeinschaften – Villa Gaffa, Werkverein Bildzwang, Gelbes Haus, Grosse Pause – eingeladen, um an einem kuratorischen Experiment teilzunehmen sowie ihre aktuellen Werke zu präsentieren.

Die konzeptuelle Versuchsanordnung der Ausstellung sieht folgendes vor: In der Kunsthalle Luzern werden insgesamt vier identische Gartenhäuser aus Holz (Elementbau) aus dem Hornbach aufgebaut bzw. bereitgestellt. Jede Ateliergemeinschaft erhält ein solches Gartenhaus, wobei die Mitglieder:innen dieses für den Zeitraum von knapp zwei Wochen ihren eigenen Vorstellungen, Wünschen und Möglichkeiten ausgestalten, modifizieren, kuratieren  können.

Im Kabinett der Kunsthalle Luzern kuratieren Corinna Holbein und Jeanine Burkard eine konzeptuelle Hängung mit Einzelwerken (Maximalformat 40cm x 40cm) von den Künstler:innen aus den teilnehmenden Ateliergemeinschaften.

GELBES HAUS
Reussport 5
6004 Luzern
www.gelbeshaus.ch

Künstler:innen: Maris Egli, Eva Früh, Nora Vetter, Nina Wehrle, Ralph Kühne, Manuel Steinmann, Katrin Keller, Fabienne Immoos, Roland Bucher, Carlos Isabel García, Giuliana Gjorgjevski, Lotta Gadola, Bertilla Spinas, Roman Oskar Naef, Sol Jarkovich, Laurina Fässler, Helena Hunziker

Die Ateliergemeinschaft «Gelbes Haus» hat anlässlich der Gartenhaus-Gestaltung eine kollektive Ideensuche formuliert; sämtliche Nutzer:innen und Bewohner:innen haben einen identischen Modellbaukasten inkl. einer schriftlichen Anleitung erhalten (siehe Ausdruck in der Nische der Kunsthalle). Das Ziel war, eine raumgreifende – optional auch auditive, performative oder andere multisensorische – Arbeit zu entwickeln. Als finale Gestaltungsform resultierte eine Kombination aus verschiedenen Modellen, die schlussendlich in der Kunsthalle umgesetzt wurde. Entstanden ist eine minimalistische Raumarchitektur, bei welcher die einzelnen Elemente des Gartenhauses mit Scharnieren neu zusammengesetzt und im Raum arrangiert sind. Sämtliche entstandenen Modelle werden exklusiv am SO 19. November 2023, zwischen 13.00 und 18.00 Uhr anlässlich der ATELIERTAGE LUZERN in der Ateliergemeinschaft «Gelbes Haus» präsentiert.

ATELIER GAFFA
Geissensteinring 28
6005 Luzern

Künstler:innen: Anja Sidler, Simon Eltz, Stefan Holaus, Nils Hedinger, Aira Joana, Trix Brechbühl, Irmgard Walthert, Michel Ziegler, Geena Gasser, Fruzsina Korondi, Conradin Wahl, Marc Breitenmoser, Jan Ciallella, Martina Walther, Jana Siegmund, Delia Hess, Igor Kuzmic, Jessica Meister, Julia Trachsel, Dinah Wernli, Thaïs Odermatt, Lena von Döhren, Philip Bürli, Mirta Lepori

Die Ateliergemeinschaft «Atelier Gaffa» schickt Grüsse aus dem Atelier! Während der Ausstellung werden jeden Sonntag neue Grussbotschaften aus der altehrwürdigen Villa am Geissensteinring in ihr Gartenhaus integriert. Im Innern des Gartenhauses lebt und arbeitet die Kultur, der Atelieralltag wird repräsentiert, jedes Ateliermitglied integriert, es gibt viel GAFFA, Improvisation, Behelfsmässigkeiten und vor allem: Zusammenhalt!

Draussen liegen Steine, Bauschutt und alte Ziegel – zufällige Haufen angesammelter Reste. Die Bildschirme im Aussenbereich zeigen Stille Einblicke in das, was war. Ein projiziertes Bild dokumentiert (und wird auch laufend aktualisiert) die Veränderung des Areals an der Industriestrasse in Luzern; wo lange viel Platz für kulturelles Arbeiten vorhanden war, wird bald eine neue Wohnüberbauung entstehen. Die Kunstschaffenden der «Atelier Gaffa» beobachten das Geschehen von Nebenan, bemerken die Verdrängung, erfahren reale Begebenheiten und nehmen das Verschwinden wahr.

GROSSE PAUSE
Schachenstrasse 11
6030 Ebikon

Künstler:innen: Irina Feller, Iris Manguluri, Claudia Vogel, Mirjam Steffen, Annick Bosson, Benjamin Hermann, Benjamin Heller, Sara Furrer (Projektteam Ausstellung)

Brauchst Du einen temporären Atelierplatz? Dann bist Du bei der «Kleinen Pause» genau richtig! Vom 28.10.2023 bis 17.12.2023 kannst Du tageweise (ausser MO und DI) für CHF 1 pro Tag einen möblierten Atelierplatz mieten. Der Raum ist zwar klein, aber effizient eingerichtet und verfügt über eine grundlegende Infrastruktur. Er liegt an zentraler Lage, mitten in Luzern: Der Bahnhof ist zu Fuss in 10 Minuten erreichbar und eine Bushaltestelle befindet sich in unmittelbarer Nähe. Zudem wurde der Atelierplatz von der Besitzer:in optimal eingerichtet – er ist in der Farbe der Konzentration gestrichen, verfügt über eine kleine Bibliothek mit den nötigsten Tipps und Inspirationsquellen. Entdecke diesen Atelierkosmos und nutze ihn gleich mit: Gerne kannst Du vor Ort arbeiten, lesen, telefonieren, Wasser kochen, Tee trinken oder sonstige Tätigkeiten erledigen. Bei Interesse melde dich via atelierkleinepause@gmail.com für mehr Infos und/oder um einen Slot zu reservieren.

Doch auch bei Deinem regulären Ausstellungsbesuch kannst Du in den kleinen Atelierkosmos eintauchen und Spuren von Menschen entdecken, die den Raum vor dir genutzt und belebt haben. Wenn das Häuschen nicht vermietet ist, können die Besucher:innen den Atelierplatz erkunden und dabei in ein Narrativ einer fiktiven Person eintauchen. Durch Objekte, Sound und ein paar ‚Überraschungseffekte‘ tauchen sie in deren Lebenskosmos ein und entdecken Aspekte ihrer Persönlichkeit.

WERKVEREIN BILDZWANG
Reussinsel 59
6003 Luzern
www.bildzwang.ch

Künstler:innen: Anaïs Bucher, François Bucher, Andrea Fortmann, Mooni Sigrist, Regula Bühler-Schlatter, Zoë Dowlen, Hans Eigenheer, Christian Herter, Susanne Henning, Matteo Laffranchi, Barbara Mühlefluh, Marlise Mumenthaler, Conor O‘Donnell, Kathrin Rölli, Carmen Sarabia, Rahel Scheurer, André Schuler, Daniella Tuzzi, Michaela Schmid

Der Werkverein Bildzwang – eine Ateliergemeinschaft in der ehemaligen Darmfabrik auf der Reussinsel – hat sich an der Grundstruktur des Gartenhauses orientiert, aber durch bautechnische Expansion mehr Luft, Volumen, Platz und Durchlässigkeit generiert. Die konstruktiven Details sind nach wie vor kohärent mit der Produktionsweise, hingegen die Proportionen und der Gesamtauftritt korrespondieren mit der ‘Explosionszeichnung’ in der Gartenhaus-Aufbauanleitung. Zusätzlich sorgt ein leichter Dreh innerhalb der Neu-Konstruktion für eine andersartige Dynamik, Asymmetrie und eine spielerische ‘Verrücktheit’.

Das Gemeinschaftswerk repräsentiert die Relevanz der künstlerisch-handwerklichen  Tradition, die innerhalb der Ateliers im Werkverein Bildzwang praktiziert wird; die zahlreichen Fusspaare aus Gips stammen von sämtlichen Mitglieder:innen. Die Verwendung von Gips als Material wurde als konzeptuelle Vorgabe getätigt – hingegen wurde auf Farbigkeit konsequent verzichtet. Zudem fungieren die Gips-Füsse als funktionaler wie auch symbolischer Sockel, als Träger des Gartenhaus-Projektes; das Haus wird von den Füssen der ‘Bildzwängler’ getragen.