06.06. – 20.07.2014
OBSCURE TRANSPARENCY - Beschränkung oder Entgrenzung?
Daniela Schönbächler
Maya Vonmoos
DO 05.06.2014, 19.00 Uhr
Eröffnung
MI 25.06.2014, 19.00 Uhr
Gespräch mit Einblicken in die künstlerische Arbeitspraxis von Daniela Schönbächler und Maya Vonmoos
DO 10.07.2014, 19.00 Uhr und SO 20.07.2014 (Finissage), 13.00 Uhr
Führung durch die Ausstellung
über die ausstellung
Kaum ein Begriff bietet heute derart viel Gesprächsstoff wie der „gläserne Mensch“. Die Bereiche, die dieses geflügelte Wort umfasst, sind von einer Ambivalenz geprägt, die ihresgleichen sucht und uns deshalb dementsprechend nicht selten etwas ratlos zurücklassen: Einerseits erleichtert die gesteigerte Durchleuchtung unser Leben – ja, kann es aus medizinischer Sicht sogar retten.
Andererseits macht sie einen erheblichen Teil unserer Zukunftsängste aus und ruft düstere Vorahnungen von totaler Überwachung und Kontrolle hervor. In der Kunsthalle Luzern findet diese komplexe, weitreichende Thematik durch zwei künstlerische Positionen ihren Ausdruck. Ausgangspunkt des Ausstellungsprojektes war dabei ein formal-architektonischer: Die verglaste Kunsthalle, die eine permanente Beobachtung von aussen nach innen und umgekehrt zulässt, wird zum pragmatischen Sinnbild des durchleuchteten Menschen.
Daniela Schönbächler und Maya Vonmoos arbeiten beide mit und in Medien, die in der heutigen Gesellschaft stark präsent sind und direkt oder indirekt mit der Thematik des gläsernen Menschen assoziiert werden können: Mit Glas und computergenerierter Kunst. Glas ist ein Material, dessen Beliebtheit sich in den letzten Dekaden immer mehr steigerte und gleichzeitig offensichtlich geradezu Sinnbild für die Durchleuchtung des Menschen ist (dies schlägt sich wiederum in der Bezeichnung des zeitgenössischen Menschen als ‚gläsern’ nieder). In gleicher Weise fungiert der Computer, das Ausgangsmedium von Maya Vonmoos, als Sinnbild für die Vernetzung einerseits und die missbräuchliche Datenverarbeitung, Überwachungsmassnahmen und Möglichkeit des Eindringens in die Privatsphäre andererseits.
Die Doppelausstellung in der Kunsthalle Luzern masst sich in keiner Weise an, einen Überblick über die Sachlage zu liefern oder einen aktuellen Kommentar zur NSA-Affäre zu liefern. Vielmehr kreieren die beiden Künstlerinnen Räume, die sich mit Erfahrungen, Emotionen auseinandersetzen (bzw. diese evozieren), die unserem gläsernen Dasein innewohnen. Der Zwiespalt von Transparenz und der trotzdem immer bestehen bleibenden Undurchsichtigkeit, das Wechselspiel von Einsicht/Erkenntnis bei gleichzeitiger und daraus erwachsender Einschränkung/Beschränkung stehen dabei im Zentrum. Zuversicht und Zukunftsangst bilden dabei zwei Seiten der gleichen Medaille und stehen sich als widersprüchliche Gefühlslagen gegenüber.
presseinformation
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für die unterstützung danken wir
- Iwan Bühler Architekturbüro
- Arthur Wasser Stiftung