03.03. - 04.04.2021
Paul Brühwiler - geSchichten
Sonderöffnungszeiten
DI–SA 14.00 bis 19.00 Uhr / SO 14.00 bis 17.00 Uhr
Wegen der verkürzten Ausstellungsdauer ist die Kunsthalle Luzern ausnahmsweise auch am Dienstag geöffnet!
Künstler Paul Brühwiler und Kurator Michael Sutter vor Ort
MI 03.03.2021, 14.00 bis 19.00 Uhr
SO 14.03.2021, 14.00 bis 17.00 Uhr
DI 30.03.2021, 14.00 bis 19.00 Uhr
Abgesagt: Künstlergespräch
SA 03.04.2021, 18.00 Uhr
Künstler Paul Brühwiler und Kurator Michael Sutter vor Ort
SA 03.04.2021, 14.00 bis 19.00 Uhr
über die ausstellung
Paul Brühwiler (*1939 in Luzern, lebt und arbeitet in Luzern und Frankreich) ist neben dem Bourbaki Panorama aufgewachsen und hat sich unter den Akronym Pabrü während seiner über 60jährigen Karriere einen veritablen Namen als Plakatgestalter gemacht. Nach einer Lehre als Grafiker in Luzern verbrachte er eine längere Zeit in den Vereinigten Staaten von Amerika und engagierte sich in den bekannten Studios von Filmtiteldesigner Saul Bass, in den Ateliers des Designerpaares Ray und Charles Eames sowie einer selbst gegründeten Agentur. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz arbeitete Paul Brühwiler in Küsnacht ZH, u.a. als Plakatgestalter für das Kunsthaus Zürich, Theater 11, Filmpodium-Kino, die Museen Rietberg und Bellerive, das Schweizer Fernsehen sowie die Stiftung Pro Helvetia.
Das Ausstellungsprojekt unter dem Titel «geSchichten» fokussiert in der Kunsthalle Luzern nicht auf die Plakatgestaltung, sondern explizit auf das malerische und zeichnerische Werk von Paul Brühwiler, welches sich stets parallel zur Plakatgestaltung entwickelt hat und ab 1984 einen wesentlichen Bestandteil seines künstlerischen Schaffens darstellt. Er verfügt in seinem Luzerner Wohnatelier über einen reichhaltigen Fundus an gross- und kleinformatigen Malereien und Zeichnungen, die als Ausdruck einer gestisch-expressiven Auseinandersetzung mit Farben, Formen und Text entstanden sind.
Die Ausstellung ist ansatzweise als chronologische Retrospektive aufgebaut, die ein Querschnitt des künstlerischen Schaffens von Paul Brühwiler darstellt. Die Hängung beginnt hinter der Empfangstheke mit den Schriftbildern und weitet sich im Ausstellungsraum mit den figurativen und abstrakten Werken. Brühwilers malerische Arbeiten – er orientiert sich nach wie vor am Plakatformat – unterstehen einem langwierigen, geschichteten Arbeitsprozess; nach genauen Vorzeichnungen folgt mehrfaches Abspritzen mit Wasser, erneutes Übermalen und wieder abspritzen. Motivisch orientiert sich Paul Brühwiler an Tagesaktualitäten und autobiografischen Ereignissen; stets mit dem Leitmotiv von Ordnung und Chaos. Das duale Prinzip ermöglicht es ihm, verschiedene Seiten seines Schaffens sichtbar zu machen und ,kontrollierte Zufälligkeiten‘ entstehen zu lassen.
Paul Brühwiler nutzt zudem die Gelegenheit einer Ausstellung in der Kunsthalle Luzern, um auch eine Auswahl seiner A4 und A6 Zeichnungen auf den Tischkonstruktionen zu präsentieren. Es handelt sich um eine Art Tagebuchblätter mit gezeichneten Gedanken und verarbeiteten Situationen des Alltages. Flüchtige Skizzen und Notifikationen von Erlebtem, die teilweise mit aphoristischen Sätzen, Wortkombinationen und poetischem Gedankengut versehen sind.
Im Untergeschoss sind in dichter Blockhängung zahlreiche Portraitzeichnungen aufgehängt, die Paul Brühwiler vornehmlich während seiner Zeit als Lehrer an den Kunstschulen in Luzern und Zürich angefertigt hat. Die Fülle an schnellen Portraits mit markanten Gesichtszügen, ausradierten Flächen und gestischer Linienführung zeigt ehemalige Schü-ler*innen und Weggefährt*innen von Paul Brühwiler.